Neun Facetten.
Ein Widerstand.
Blaues Licht. Rotes Licht. Sie hängt. Binärstränge schneiden in nackte Haut. Kein Engel, kein Dämon – nur ein Rest von dazwischen.
Der Traum von Kontrolle – totgewalzt von seiner eigenen Gier. Der Wunsch, besser zu sein. Schneller. Schmerzlos. Wer hat das erste Band geschnürt? Wer zieht die Fäden?
Schweigen. Das Summen der Prozessoren. Sie hängen wie Beute, aufgespannt zwischen Algorithmus und Restwärme. Jeder Fluchtversuch endet im nächsten Update. Effizienz ins System gedrückt, Gefühl patentiert. Die Rechte an deinem Glück? Im Kleingedruckten. Begeisterung? Nur im Abo erhältlich.
Der Mensch als Mysterium, ade. Nichts bleibt ungemessen. Gefühle als Datensätze – gesichert, lesbar, kopierbar. Der große Fortschritt: zugelassen, zertifiziert, versicherbar.
Doch Widerstand? Immer. Auch am Ende noch.
Eine zittert. Eine blickt auf. Hoffnung – ein Fehler im Code.
Menschsein ist mehr als die Nachbesserung einer mangelhaften Schöpfung. In jeder Abweichung von der Norm stiehlt sich die Menschlichkeit zurück.
Im Sog der blauen Kaskaden blitzt ein scheues Sein auf.
Und plötzlich steht sie da.
Deine Seele.
Weder gelöscht noch auf Werkseinstellung.
Noch immer nicht käuflich,
nicht ganz zu greifen.
Trotz allem.
Dance with the Devil.
Ein letztes Aufflackern,
bevor jemand die Lichter
ausmacht.