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Dirk Habenschaden, im Dialog mit ChatGPT
August, 25


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Dance with the Devil — Creative Vision

Dance with the Devil ist der Versuch, das Menschsein im Zeitalter der vollständigen Messbarkeit künstlerisch zu spiegeln. Die Serie richtet den Blick auf das Risiko, das wir eingehen, wenn wir uns der Logik der Optimierung und des Komforts widerstandslos fügen.

Die ursprüngliche Idee

Am Anfang stand ein Gefühl: Angst. Sie überfiel mich, als ich mich intensiver mit den Thesen des Transhumanismus beschäftigte. Dort herrscht seit Langem die Überzeugung, dass die Evolution des Menschen technologisch weitergeschrieben werden müsse – durch die Verbesserung von Körper und Geist bis hin zur Überwindung der Endlichkeit. Diese Vision drängt auf den Pakt zwischen Natur und Technologie. Und sie wirft Fragen auf.

Wo bleibt das Unverfügbare, das Göttliche in uns? Was geschieht mit unserer schöpferischen Kraft? Werden unsere Regungen, unsere Haltung und unsere Meinung in dieser Vision nur noch aus Datenbanken gespeist, verwaltet von Tech-Konzernen und Technokratie? Sind wir dann noch Menschen – oder nur noch Knotenpunkte in einem Netz? Entseelt, berechenbar, steuerbar?

„Selbst die Wissenschaft kann neue Religionen hervorbringen – es braucht dazu keinen Gott. Der faszinierendste Ort dafür ist heute das Silicon Valley. Es gleicht dem antiken Rom zur Zeit des frühen Christentums, wo neue Religionen in den Köpfen Einzelner entstehen. Was sich derzeit abzeichnet, könnte man eine Techno-Religion nennen.“

Yuval Harari

Schon 2023 habe ich in meiner Serie RED’n’BLUE diese Angst in Bilder übersetzt. Dort begann mein Dialog mit der Frage, wie viel Mensch in einem technisierten Körper überhaupt noch Platz findet.

Red'n'Blue

Motive aus der Serie RED’n’BLUE, 2023

Mensch – Code – Widerstand

Das Thema ließ mich nicht los. 2025 griff ich den Faden wieder auf – mit der Frage, was auf dem Spiel steht, wenn wir unser Innerstes, unsere Zweifel, Hoffnungen und Gefühle, den Algorithmen anvertrauen.

Ich begann, die Gefühlswelten zu bestimmen, die für mich das Menschsein ausmachen. Zärtlichkeit beispielsweise bedeutet für mich Achtsamkeit – mit sich selbst, der Umwelt, den Mitmenschen. Leidenschaft und Begeisterung sind das Feuer, das uns antreibt, wenn wir für etwas brennen.

Darauf folgte die Suche nach einer visuellen Sprache. Über Midjourney entwickelte ich in unzähligen Iterationen Motive, verwarf sie, begann neu, bis sich ein Stil verdichtete: die menschliche Figur, eingespannt in binäre Stränge. Gläsern, zerbrechlich, bedroht, verzerrt, verletzlich. Entscheidend war, jene Bilder zu wählen, die den Kern einer der neun Facetten des Menschseins freilegten.

Parallel dazu entstand die poetische Ebene. Inspiriert von den existenziellen Lyrics der Musikerin Ciscandra Nostalghia generierte ich Verse, die diese Facetten in poetischer Form entfalten.

Am Ende kamen die Elemente hinzu, die den Resonanzraum bilden: Video-Sequenzen, Rhythmus, Gesang und Spoken Words. In dieser zweiten Dimension der Serie werden die Motive hörbar, spürbar – sie verwandeln sich in ein transzendentes Erlebnis.

„Die Macht des Einzelnen, aus sich selbst zu machen, was er will,
bedeutet auch die Macht weniger, aus anderen zu machen,
was ihnen gefällt.“

C.S. Lewis, Die Abschaffung des Menschen

Der Tanz mit dem Teufel ist Metapher für die Verlockung technischer Optimierung, für den Komfort, in dem wir uns eingerichtet haben: glänzend, verheißungsvoll – und doch teuer erkauft. Ein Tanz, der Freiheit verspricht und Abhängigkeit schafft. Ein Pakt, der Menschlichkeit aufs Spiel setzt.

Dance wit the Devil

Verworfene Motive aus der Entwicklungsphase, 2025

Kritische Perspektive

Dance with the Devil ist mein Plädoyer für das Nicht-Messbare, das Nicht-Steuerbare. Für das Spontane, Intuitive, Widersprüchliche – für das ursprüngliche Menschsein. Mein Plädoyer gegen die technische Übernahme der Menschlichkeit.

Die Serie gibt keine Antworten.
Sie stellt Fragen.
Sie lädt nicht zum Urteil ein, sondern zur Beobachtung –
und vielleicht zum Innehalten.

Toolstack

Recherche, Text und Code: ChatGPT und Perplexity, Werkzeuge der Reflexion wie der Verdichtung
Bildgenerierung: Midjourney – seit 2022 das Zentrum meiner Arbeit mit Visual Generative AI
Video: LUMA und Midjourney bewegen die Figuren
Vocals: ElevenLabs — mein wichtigstes Werkzeug für Stimme und Präsenz
Sound: Udio – Rhythmen, Soundscapes, jeder Track der Serie entstand dort

Alle Bilder, Videos, Texte und Klänge sind final von mir manuell bearbeitet, verfeinert und zu einem Ganzen geformt worden.










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